So funktioniert’s

Hier bekommst du einen Einblick in die Lern-Methode, die das Buch so besonders macht und einige Anregungen wie du – oder dein Kind – spielerisch, mit Fantasie und ohne zu Pauken Englisch lernen können.

 

Lernen mit Eselsbrücken

Im Buch lernen die Kinder mit Maple viele englische Wörter. Die meisten von ihnen mit Hilfe von Eselsbrücken. Aber wie und warum funktioniert das eigentlich mit den Eselsbrücken?

Immer wenn wir etwas Neues, zum Beispiel eine fremde Sprach lernen, brauchen wir eine Anzahl an Wiederholungen, bis wir es uns merken. Je fremder das Neue ist, desto mehr Wiederholungen benötigen wir, denn unser Gehirn muss neue Nervenbahnen anlegen. Die Nervenbahnen werden gebaut, wenn wir unserem Gehirn durch Wiederholungen zeigen, dass uns das Gelernte wichtig ist. Lernen wir Neues mit Hilfe einer Eselsbrücke, also einer Merkhilfe, so kann unser Gehirn eine bereits vorhandene Nervenbahn benutzen und diese ausbauen. Nun brauchen wir viel weniger Wiederholungen und merken uns manches sogar sofort.

Feuerzeug heißt auf Englisch lighter.
Ist dir die englische Sprache nicht vertraut, wirst du das Wort nach einmaligem Hören in
der Regel schnell wieder vergessen.
Baust du dir jedoch eine Eselsbrücke und verknüpfst das Neue mit einem bekannten Bild
und überlegst dir vielleicht sogar eine verrückte Geschichte dazu, dann merkst du dir das
Wort unter Umständen sofort und wenn es richtig gut läuft, sogar für immer, denn du
nutzt deine vorhandenen Nervenbahnen.

Stelle dir folgendes bildlich vor: Du möchtest die Kerzen in einem Kronleuchter oben an der Decke anzünden. Mit einem Feuerzeug steigst Du eine Leiter hoch. Dabei bemerkst du, dass auf dem Feuerzeug das Wort lighter steht. Wie passend. Du zündest die Kerzen an und bindest das Feuerzeug oben an der Leiter fest, damit du es beim nächsten Mal griffbereit hast.

Feuerzeug – lighter
Um sicherzugehen, dass eine Eselsbrücke funktioniert, solltest du das englische Wort gut mit dem deutschen verknüpfen. Deine Geschichte darf gerne total verrückt und absurd sein. Man hat nämlich herausgefunden, dass wir uns verrückte und lustige Dinge besser merken.

Schlüssel heißt auf Englisch key und der Autoschlüssel ist der car key.
Maple fällt in der Geschichte als Eselsbrücke die Frucht Kaki ein. Stell dir vor, du hältst eine saftige Kaki in der Hand und willst ein Auto aufschließen. Aus Versehen drückst du die Kaki, anstatt den Autoschlüssel ins Schloss. Patsch! Alles ist vollgeschmiert mit Kaki, auch der Autoschlüssel, der car key. Autoschlüssel – Car key.

In diesem Beispiel hast du gleich zwei Wörter auf einmal gelernt.

Für viele Worte brauchen wir natürlich auch keine Eselsbrücke. Aber für andere kann es eine große Erleichterung sein und vor allem eine Menge Spaß machen, die Wörter so zu lernen.

In der Geschichte „Maple und der Schafdieb“ tauchen einige englische Wörter so oft auf, dass die Kinder sie sich durch die vielen Wiederholungen merken, z.B. das Pferd Daisy, das Gänseblümchen liebt, oder Loney, das einsame Schaf, oder die Black Bird Bar in Small Town mit ihrem Koch Mr. Goodfood.

Die meisten englischen Wörter lernen die Kinder in der Geschichte jedoch mit Hilfe von Eselsbrücken.
Mit Maple und der Schafdieb möchte ich in den Kindern die Freude und Begeisterung für die englische Sprache wecken.
Wollen die Kinder nun weiter in die englische Sprache eintauchten, so empfehle ich das häufige Hören dieser Sprache.

Sprache lernen durch hören

Wollen wir eine neue Sprache lernen, so müssen wir uns an den Klang dieser noch fremden Sprache gewöhnen. Genau so haben wir auch unsere Muttersprache gelernt. Bereits vor der Geburt hören Babys die Stimme ihrer Mutter über die Beckenknochen. Nach der Geburt hören sie monatelang den Menschen in ihrer Umgebung zu – ohne Absicht, ohne Druck.

Auch ältere Kinder und Erwachsene lernen meiner Meinung nach auf diese Weise am besten eine neue Sprache. Dabei muss man gar nicht aktiv zuhören. Es reicht, wenn die Sprache im Hintergrund mitläuft – beim Spielen, Autofahren, Basteln oder Zähneputzen. Ideal sind Geschichten oder Hörbücher in der Zielsprache, am besten gesprochen von Muttersprachlern – und gern solche, die man schon auf Deutsch kennt. So erkennt das Gehirn Vertrautes wieder.

Mit der Zeit gewöhnen wir uns an den Klang der Sprache. Wörter tauchen wieder auf, Bedeutungen klären sich fast von selbst.
Und das Schöne: Wir brauchen nicht einmal Zeit zu investieren, während unser Unterbewusstsein lernt und unser Selbstvertrauen wächst.

Sprechen

Jetzt wo uns der Klang der Sprache vertraut ist, können wir mit dem Sprechen beginnen, ebenfalls so, wie wir unsere Muttersprache gelernt haben. Erst haben wir zugehört, dann haben wir angefangen zu verstehen und schließlich haben wir gelernt, uns selbst durch unsere Muttersprache auszudrücken. Um die Aussprache zu lernen, eignen sich besonders
gut Hörbücher, Lieder, Reime, Filme oder Wortspiele.

Durch spielerische Aktivitäten, wie gemeinsame Lieder, Rollen- oder Sprachspiele können wir Kinder besonders gut ermutigen, die englische Sprache nachzuahmen und die Motivation der Kinder fördern. Jedoch sollten wir immer auf eine intrinsische Motivation der Kinder Acht geben und die Kinder in keinem Fall dazu drängen, etwas zu lernen, was
sie momentan nicht interessiert.
Lernen die Kinder die neue Sprache mit Begeisterung und aus eigener Motivation heraus in einem geschützten, spielerischen Rahmen, ohne Angst vor Fehlern, so wächst auch ihr Selbstbewusstsein, und das nicht nur für diese Sprache.
Egal was wir lernen, wir sollten es immer selbstbestimmt und mit Freude und Sinnhaftigkeit tun.

Ich wünsche dir und deinem Kind viel Spaß beim Eintauchen in die englische Sprache.
Dein Cortes

 © 2025 Cortes Young (Text) & Marie Seeger (Bild). Alle Rechte vorbehalten.